Spielbericht
13. Spieltag Saison 2010/2011
1. FC Nürnberg -
1. FC Kaiserslautern 1:3 (0:3)
Spielbericht und Statistiken von
Betzegeher
Mit Selbstbewusstsein gegen die Franken - Kroaten-Trio schaltet FCN
aus!
Nürnberg, 20. November 2010 – Eine Woche nach der tollen Aufholjagd
gegen den VfB Stuttgart (3:3) und einen Tag nach der
Jahreshauptversammlung bestritten die Roten Teufel das 13.
Bundesligaspiel dieser Saison beim 1. FC Nürnberg. Die Sachlage im
Frankenstadion schien vor dem Spiel klar zu sein: Der FCK mit fünf
Auswärtsniederlagen am Stück reiste zum heimstarken Club, der vier
seiner fünf Heimspiele gewinnen konnte. Nur das erste Heimspiel der
Saison gegen den SC Freiburg (1:2) ging verloren.
Dafür verlor Club-Trainer Dieter Hecking vor dem Anpfiff fast seine
komplette Viererkette. Neben Pinola (Sperre) und Nilsson
(Knieprobleme) verletzte sich kurz vor Anpfiff auch noch Judt. Marco
Kurz brachte statt Schulz wieder Ilicevic in seinem 4-1-4-1 System,
in dem jedoch als rechter Verteidiger Oliver Kirch statt Petsos
auflief, der wiederum dafür ins defensive Mittelfeld rückte.
Beim 1. FC Kaiserslautern konnte man in den letzten Auswärtsspielen
einen immer wieder ähnlich verlaufenden Ablauf feststellen. Die
Jungs vom Betzenberg gingen wiederholt früh in Führung und verloren
die Spiele dann knapp meistens mit zwei Gegentoren. Auch in Nürnberg
kam der FCK zu einem frühen Tor: Nachdem Ilicevic noch an Raphael
Schäfer scheiterte, konnte Stiven Rivic, der wieder im linken
Mittelfeld spielte, in der vierten Minute zu seinem ersten Tor im
FCK-Trikot einnetzen.
Eine Antwort von Nürnberg blieb jedoch aus, stattdessen passierte
das, was den Betzejungs in den vergangenen Auswärtsspielen nicht
gelungen ist: Es wurde nachgelegt. Nachdem sich Rivic auf der linken
Seite einmal mehr durchsetzten und eine schöne Flanke in den
Strafraum bringen konnte, war dieses mal der Vorbereiter des
Führungstores mit dem Kopf zur Stelle. Damit erzielte Ilicevic in
der 12. Minute nicht nur das 2:0 für seinen Verein, sondern bereits
sein viertes Saisontor. Bei diesem Treffer darf man auch Petsos
nicht vergessen, der mit seinem super Pass auf Rivic das wichtige
Tor einleitete. Wer nun auf eine Reaktion vom Club wartete, wurde
bitter enttäuscht. Statt einem Sturmlauf der Gastgeber notierte man
eine weitere Halbchance von Lautern durch Ilicevic nach der ersten
Ecke, der Distanzschuss ging aber knapp über das Tor.
Für
die erste Schrecksekunde für die rund 3.000 mitgereisten FCK-Fans
sorgte dann Torhüter Tobias Sippel, der einen harmlosen Ball fast
ins Tor rollen lässt. Es gab nur Ecke für den Club (32.). Dafür
wurde eine Minute später umso lauter gejubelt: Wieder bekam Ilicevic
den Ball und startete auf der rechten Seite durch, seine tolle
Flanke fand den zwischen zwei Nürnbergern völlig frei stehenden
Srdjan Lakic, der mit einem sehenswerten Kopfball auf 3:0 erhöhte.
Nun
folgte auch die erste Reaktion der Heimmannschaft: In der 36. Minute
strich ein Schuss von Frantz knapp am Gehäuse von Sippel vorbei.
Kurz darauf die Erlösung für Vidosic, der auf der rechten Nürnberger
Abwehrseite gegen Rivic kein Land sah und auch entscheidend dazu
beigetragen hat, dass der Pfälzer Verein mit einem beruhigenden
Vorsprung in die Pause gehen konnte.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Erst sah es so aus,
als würde sich auch am Spielverlauf nichts ändern. Die erste große
Chance hatte Moravek, der frei an Schäfer scheiterte (47.). Auch der
noch abgefälschte Ball von Tiffert ging knapp am Tor des
FCN-Schlussmanns vorbei (51.). In der 52. Minute war der Ball dann
doch im Netz, jedoch stand Ilicevic, der aktiv ins Spiel eingriff,
bei Tifferts Tor im Abseits. Nach einer Stunde Spielzeit musste es
dann endgültig 4:0 für die Roten Teufel stehen, doch Moravek kam an
die Vorlage von Ilicevic nicht heran. Damit war das Chancenplus vom
1. FC Kaiserslautern noch nicht beendet. In der 64. Minute
scheiterte Ilicevic mit einem weiteren Distanzschuss an Schäfer.
Viel Hoffnung für die Nürnberger werden die Meisten der 40.711
Zuschauer nicht mehr gehabt haben. Doch wie es so oft im Fußball
ist, wird man für die vielen vergebenen Chancen irgendwann bestraft.
Auch der FCK ist nicht von diesem „Gesetz“ befreit. In der 67.
Minute gelang durch einen Fernschuss aus über 20 Metern dem Club der
1:3-Anschlusstreffer. Der FCK begann Nerven zu zeigen und kam jetzt
nur noch selten vor das Tor von Raphael Schäfer. Stattdessen musste
Sippel einen zu kurzen Rückpass von Amedick (73.) und einen Kopfball
auf der Linie retten (75.).
Es
wurden immer mehr Erinnerungen an das Spiel letzte Woche gegen den
VfB Stuttgart wach, als der FCK selbst mit 0:3 im eigenen Stadion
zurück lag und sich mit einer sehr starken Leistung noch einen Punkt
erkämpfen konnte. Die Hoffnung der FCN-Fans auf ein ausgeglichenes
Erlebnis wurde in der 78. Minute noch größer: Petsos wollte den Ball
mit dem Rücken zu Gegenspieler Wolf abschirmen und traf diesen mit
dem Arm im Gesicht. Schiedsrichter Welz gab daraufhin glatt Rot für
den jungen Griechen. Kurz reagierte auf den Platzverweis mit dem
Wechsel Bilek für Ilicevic in der 81. Minute.
Doch zwei Minuten später gab es die große Chance für den Club noch
mal ganz nah an die Wende heran zu kommen: Abel verschuldet einen
Elfmeter, der von Wolf jedoch an die Latte geknallt wird. Die wohl
entscheidende Szene für den Sieg der Roten Teufel, der trotz einer
weiteren Chance in der 85. Minute nicht mehr gefährdet wurde.
Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit prüfte Tiffert sogar
noch mal Schäfer mit einem Weitschuss. Nach drei Minuten
Nachspielzeit durften die Spieler aus Kaiserslautern den zweiten
Saisonsieg in der Fremde bejubeln. Bis zu den Spielen des FC St.
Pauli und VfB Stuttgart am morgigen Sonntag springt der 1. FC
Kaiserslautern erst mal auf Platz 13 der Tabelle. Der FC Schalke 04,
Gegner nächste Woche auf dem Betzenberg, folgt auf dem 14. Platz. Es
gibt also wieder ein Nachbarschaftsduell am kommenden Spieltag auf
dem Betzenberg. Ein so genanntes Sechs-Punkte-Spiel.
Mannschaftsaufstellungen:
1.
FC Nürnberg:
Schäfer – Bieler (81. Eigler), Wolf, Maroh – Gündogan, Hegeler,
Vidosic (40. Wollscheid), Frantz, Simons, Ekici (64. Robert Mak) –
Schieber.
1.
FC Kaiserslautern:
Sippel – Abel, Petsos, Amedick, Bugera – Ilicevic (82. Bilek),
Kirch, Rivic (92. De Wit), Tiffert, Moravek – Lakic (86. Nemec).
Tore:
0:1 Rivic (4.)
0:2 Ilicevic (12.)
0:3 Lakic (33.)
1:3 Mak (67.)
Gelbe Karten:
Bieler - Bugera, Abel, Tiffert
Rote Karte:
Petsos
Autor: Betzegeher
Statistik: Betzegeher
Datum: 20.11.2010 |