Saison 2010/2011
- Die Hinrunde Teil 4/4
von Betzegeher
Mit 21 Punkten zur Winterpause im Soll
Zwar ging der 1.FC Kaiserslautern gegen den VfB Stuttgart als
moralischer Sieger hervor, aber in der Tabelle war die Situation
weiterhin angespannt. Noch immer stand man auf Platz 15 und nur
einen Punkt vom Relegations- und Abstiegsplatz entfernt. Auch der
letzte Tabellenplatz lag nur drei Punkte hinter den Roten Teufeln.
Der Gegner am 13. Spieltag konnte sich dagegen im gesicherten
Mittelfeld platzieren. Es war der Club aus Nürnberg. Am 20. November
begann das siebte Auswärtsspiel der Saison fast so wie alle anderen.
Der FCK konnte durch den Treffer von Rivic bereits nach vier
Spielminuten jubeln. Doch im Gegensatz zu den letzten Auftritten
konnte die Mannschaft von Marco Kurz in Nürnberg nachlegen. Durch
Treffer von Ilicevic (12.) und Lakic (33.) lag man nicht nur mit 3:0
zur Halbzeit vorne, sondern hatte immer eine passende Antwort zu den
wenigen Druckphasen die der Club in diesem Spiel aufbauen konnte.
Bis zum 1:3-Anschlusstreffer in der 67. Minute sah alles nach einem
Sieg für den FCK aus. Jedoch kam das Team noch mal in
Schwierigkeiten. Erst gab es in der 79. Minute die Rote Karte für
Petsos und dann vier Minuten später Elfmeter für den 1.FC Nürnberg.
Da aber auch mal der FCK bei einem Auswärtsspiel Glück haben durfte,
ging der Strafstoß von Kapitän Wolf an die Latte und die Pfälzer
konnten rund zehn Minuten später den zweiten Auswärtssieg der Saison
feiern.
Mit
diesem Erfolgserlebnis ging die Mannschaft ins nächste Heimspiel. Am
27. November begrüßten 49.474 Zuschauer das Team von Felix Magath –
den FC Schalke 04 – im Fritz-Walter-Stadion. Die „Königsblauen“, die
bis jetzt klar unter den Erwartungen geblieben sind hatten auch an
diesem Tag nicht die Möglichkeit ihre Fähigkeiten zu präsentieren.
Auch deswegen wurde das Spiel ein weiterer Höhepunkt der Hinrunde
2010/11 für jeden FCK-Fan. Wie es schon fast zur Tradition der
Saison geworden ist, erzielte auch an diesem Tag der 1.FC
Kaiserslautern ein frühes Tor. Dieses Mal war es wieder Srdjan Lakic,
der nach Tiffert-Ecke in der achten Minute einköpfen durfte. Vom
geschockten Gegner kam so gut wie keine Gefahr für das von Torwart
Tobias Sippel gehütete Tor. Dafür klappte es erneut nach einer Ecke
mit einem Tor für die Pfälzer. Endlich konnte sich auch Kapitän
Martin Amedick in die Torschützenliste der aktuellen Saison
eintragen und besorgte so den 2:0-Halbzeitstand. Als Schalke vor der
Pause auch noch zwei 100%ige Chancen vergab hatten schon einige das
Gefühl, dass es ein schwarzer Tag für Königsblau werden könnte. Sie
sollten in der zweiten Hälfte bestätigt werden. Neben den weiteren
Toren von Lakic (56.), Ilicevic (FE/76.) und Moravek (88.) hatten
die Gastgeber noch eine große Anzahl von guten Chancen um das
Ergebnis noch deutlicher zu gestalten als es am Ende war. Mit 5:0
wurde der Vize-Meister und aktueller Champions League Achtelfinalist
FC Schalke 04 nach Hause geschickt. Im Umfeld der Schalker wurde
immer mehr Kritik an „Alleinherrscher“ Felix Magath laut, was die
Fans der Roten Teufel aber wenig interessierte. Erstmals in der
Saison hat die Kurz-Elf in drei Ligaspielen am Stück gepunktet und
konnte sich so mit 17 Punkten auf den Platz 12 der Liga schieben.
Das Zwischenziel von 20 Punkten, die etwa die Hälfte der notwendigen
Punkte für den Klassenerhalt ausmachten, waren nun in greifbarer
Nähe und erstmals wurde nicht nur von Spiel zu Spiel gedacht,
sondern eben an diese „magische Zahl“, die man bis zur Winterpause
erreichen wollte.
Das
zweite Freitagsspiel der Roten Teufel stieg am 03. Dezember 2010 in
Hamburg. Der FCK war zu Gast bei Mitaufsteiger St. Pauli. Da man in
den letzten Jahren eigentlich ganz gute Ergebnisse am Millerntor
erzielen konnte, hatten nicht wenige Fans die Hoffnung, dass die
20-Punkte-Marke schon am 15. Spieltag erreicht werden könnte. Das
Spiel entwickelte sich jedoch zu einem lahmen Kick, einem typischen
0:0-Spiel. Doch in der 48. Minute fiel trotzdem ein Tor. Torschütze
war der in den letzten Wochen in einer tollen Form spielende
Christian Tiffert. Das Problem aus seiner Sicht war nur, dass er in
das falsche Tor traf und somit dem FC St. Pauli nach langer
Durststrecke mal wieder zu einem Sieg verhalf. Es war auch erst der
zweite Heimsieg für die Hanseaten in dieser Saison. Was jedoch
mindestens genauso schmerzte wie die Niederlage war die 5. Gelbe
Karte für Topstürmer Srdjan Lakic, der damit im kommenden Heimspiel
gegen den VfL Wolfsburg aussetzen musste.
Das
erste Wiedersehen mit dem VfL Wolfsburg seit dem bitteren
Abstiegsendspiel am letzten Spieltag der Saison 2005/06 wollten
38.181 Zuschauer sehen. Das war der bis dato schlechteste
Besucherwert der Saison für die Roten Teufel. Dies war jedoch wohl
weniger der Leistung der letzten Wochen verschuldet, die insgesamt
doch recht positiv ausgefallen ist, als eher dem Gegner und dem
schlechten Winterwetter. Trotzdem wollte der pfälzische
Traditionsverein seine zweite Chance auf die 20 Punkte nutzen. Es
war schon wie eine Woche zuvor in Hamburg kein besonders gutes
Spiel. Dieses Mal wurde es aber noch intensiver geführt und es kam
zu mehreren harten Zweikämpfen, die oft von den Wolfsburgern
ausgingen. In einem Spiel, das der FCK zwar insgesamt dominierte,
jedoch ohne sich große Torchancen heraus zu spielen gab es nur
wenige sportliche Höhepunkte. Da hätte man doch in der einen oder
anderen Situation gerne einen Handelfmeter für die Gastgeber
gesehen. Schiedsrichter Sippel entschied jedoch in zwei Situationen
richtig indem er keinen Strafstoß aussprach. Acht Minuten vor
Schluss fiel dann doch noch ein Tor, das jedoch – wieder richtig vom
Schiedsrichter gesehen – leider keine Anerkennung aufgrund von einer
Abseitsposition des jungen Petsos fand. Durch das erste 0:0 der
Saison kam die Kurz-Elf nun auf 18 Punkten in der Tabelle und musste
im letzten Spiel der Hinrunde einen Sieg beim SV Werder Bremen
einfahren um noch die angestrebten 20 Punkte zu erreichen bzw. in
diesem Fall zu übertreffen.
Am
18. Dezember war es soweit. Das letzte Ligaspiel der Hinrunde stand
an. Der FCK musste bei eisigen Temperaturen beim SV Werder Bremen
antreten. Wir erinnern uns an die frühen Tore der Roten Teufel in
dieser Saison, egal ob bei Heim- oder Auswärtsspielen. Doch dieses
Mal wurde das ganze nochmals übertroffen. Schiedsrichter Weiner
pfeift das Spiel an, es geht über die rechte Angriffsseite der Roten
Teufel. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf konnte Tiffert ohne
große Gegenwehr in den Strafraum flanken, wo Srdjan Lakic mal wieder
goldrichtig stand und schon nach 23,6 Sekunden zum 1:0 für den 1.FC
Kaiserslautern einköpfen konnte. Die Werderaner in Folge des frühen
Gegentreffers geschockt brauchten ein bisschen um ins Spiel zu
finden, bauten dann jedoch immer mehr Druck auf. In der 33. Minute
verschuldete Abel einen Elfmeter am flinken Marin. Aron Hunt lies
sich die Chance nicht nehmen und verwandelte eine Minute später zum
Ausgleich. Bis zum Halbzeitpfiff setzte Bremen nun alles auf
Offensive und drängte die Gäste weit in die eigene Hälfte zurück.
Nur durch eine Standardsituation durch Kapitän Amedick tauchte man
vor dem Tor vom Ex-Lautrer Tim Wiese auf. Nach der Pause gab es dann
wieder ein frühes Tor. Dieses Mal hatte Lakic sieben Minuten
gebraucht um sein elftes Saisontor zu erzielen. Voraus ging ein
Fehler von Torsten Frings, der vom eingewechselten Nemec
entscheidend unter Druck gesetzt wurde. Die Vorarbeit für Lakic kam
einmal mehr von Ivo Ilicevic. Das Spiel entwickelte sich nun zum
offenen Schlagabtausch in dem beide Teams Chancen auf weiter Tore
hatten. Jedoch fielen keine Tore, sondern es flogen Spieler vom
Platz. In der 72. Minute erwischte es Alexander Bugera und in der
84. Minute Sandro Wagner. Wagner hatte zuvor mehrer gute Chancen zum
Ausgleich für die Bremer vergeben. Am Ende durften die Gäste aus der
Pfalz jedoch über den dritten Auswärtssieg und – was noch wichtiger
war – das Erreichen der 20-Punkte-Marke jubeln. Die Mannschaft von
Marco Kurz hatte es sogar geschafft das Punktekonto auf 21 Punkte zu
bringen. Mit dieser Punkteausbeute und 27:27 Toren überwintert der
1.FC Kaiserslautern auf Platz 12 in der Liga. Was jedoch wichtiger
ist: Die Abstände zum Relegations- und Abstiegsplatz betragen sechs
bzw. neun Punkte. Es war der erste Schritt zum großen Ziel
Klassenerhalt, jedoch muss jetzt in der Rückrunde noch der zweite
getan werden. Nach der Pokalspielabsage verabschiedete sich das Team
in die kurze Winterpause. Ab dem 29. Dezember beginnt die
Vorbereitung auf die Rückrunde.
Autor: Betzegeher
Datum: 25.12.2010 |