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Spielbericht 9. Spieltag der Saison 2010/2011

SC Freiburg - 1. FC Kaiserslautern 2:1 (1:1)
Spielbericht von AstraNick[FI], Statistiken von Betzegeher

5. Niederlage in Folge – FCK verschenkt Punkte in Freiburg

23.10.2010 – Fast genau zwei Monate nach dem völlig unerwarteten Sieg im ersten Heimspiel gegen den FC Bayern ist der Pfälzer Traditionsverein aus Kaiserslautern weiterhin auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis. Abermals gleichauf mit dem Gegner und dennoch verloren – dieses Mal beim Angstgegner Freiburg. Schon Tage vor Beginn waren nicht viele FCK-Fans zuversichtlich, dass im ehemaligen Breisgau-Stadion irgendetwas zu holen sei.

Bereits im Vorfeld wurde über eine eher passive Aufstellung der Lauterer spekuliert – im Vergleich zu den voran gegangenen Begegnungen sollte aus einer stabileren Defensive das Spiel des Gegners geblockt und zugleich über Konter das eigene aufgezogen werden. Diese Umstellung bewirkte eine Veränderung der Startelf: Bugera für den Fehlerteufel Jessen und Moravek für den in den letzten Partien enttäuschenden Hoffer. Einzige Sturmspitze bildete, wie zuvor bei der unglücklichen Auswärtspleite im Hamburg, Srdjan Lakic.

Der Gegner aus Freiburg trat ebenfalls mit zwei Änderungen in seiner Startelf an: In der Offensive durften Putsila und der Japaner Yano für Caligiuri und Nicu von Anfang an ran. Vor ausverkauftem Haus und meist sonnigem Wetter gewannen die Freiburger die Platzwahl, so dass der FCK zuerst auf die zahlreich mitgereisten Fans spielen musste. In den ersten Minuten wurde deutlich, dass sich der FCK trotz der eher defensiven Ausrichtung keinesfalls nur verstecken wollte. Engagiert ging die Elf von Trainer Marco Kurz zu Werke, der Erfolg stellte sich mit dem 1:0 durch Moravek in der 8. Spielminute, nach Vorarbeit von Ilicevic, ein. Großer Jubel in der Ecke der FCK-Fans, die mit Dauersupport für gute Stimmung sorgten. Ein individueller Fehler der Freiburger nach einem Einwurf ging dem Treffer voraus – endlich wurde eine erste Chance in einem Spiel nach langer Zeit wieder eiskalt genutzt.

Erinnerungen an das Spiel beim HSV wurden wach – auch dort ging der FCK mit 1:0 unerwartet früh in Führung und musste am Ende mit leeren Händen und einer 2:1-Niederlage die Heimreise antreten. Und irgendwie deutete auch in Freiburg nach der Führung alles darauf hin, dass durch das Verwalten eines Vorsprungs und schlagen von weiten Bällen nach vorne der FCK nur so um den Ausgleich betteln würde. Zwar gingen die Lautrer couragiert zu Werke, verteidigten klug, die Breisgauer kamen nicht wirklich zu Torchancen. Möglichkeiten für die Roten Teufel gab es nur noch wenige. So köpfte Kapitän Amedick in der 33. Minute knapp über das Tor des Freiburger Ersatzkeepers Baumann.  Die letzte echte Offensivaktion der Gäste in der ersten Spielhälfte. Und es geschah, wie es kommen musste – erster Stellungsfehler in der Abwehr des FCK, Sippel lässt eine hohe Flanke laaaaaange durch den Strafraum segeln, Cissé gnadenlos in der 36. Minute volley zum 1:1 Ausgleich. Liga 1 – knallharte Bestrafung von Fehlern. Führte in Liga 2 im Schnitt jeder 4.-5. Patzer zu einem Gegentreffer, so ist es in der ersten Liga leider fast jeder. Abermals hatten die Lautrer ein Spiel im Griff und wurden durch eine blöde Verkettung von Fehlern bestraft. Rodnei mit schlechtem Stellungsspiel, Sippel geht nicht zum Fausten auf den Ball, Goalgetter Cissé auf Freiburger Seite bedankte sich mit Saisontreffer 8.

Das Spiel gestaltete sich offen. Eine gute Torchance vertändelte Ilicevic in der 40.Minute im Freiburger Strafraum durch fehlende Konsequenz im Abschluss. Kurz vor Ende der ersten Hälfte musste Florian Dick mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss ausgewechselt werden – Kirch übernahm fortan seine Aufgabe. Was blieb ist ein erstes Fazit: 61% gewonnene Zweikämpfe in Halbzeit 1 für den FCK – ein deutliches Signal, wer prinzipiell das Spiel eigentlich im Griff hätte haben müssen – ein unnötiges Remis zur Pause!  Dauersupport in der FCK-Fankurve, nach dem Ausgleich ebbte dieser jedoch ab.

Mit Beginn der zweiten Hälfte  startete die Truppe von Marco Kurz ein regelrechtes Powerplay. Mit hoher Laufbereitschaft und gezieltem Pressing wurden die Freiburger in der eigenen Hälfte festgenagelt. Zwischen der 49. und 55. Spielminute hatte der FCK durch Moravek, Amedick, Rodnei und Ilicevic gute Einschussmöglichkeiten, jedoch blockte die Freiburger Abwehr jeden Versuch im letzten Augenblick erfolgreich ab oder man scheiterte am guten Keeper Baumann.

Und die Parallelen zu den vorherigen Begegnungen sollten auch heute wieder deutlich sein: Stellungsfehler in der FCK-Abwehr, Reisinger kommt frei zum Schuss und netzt zum 2:1 für den SCF ein. Unhaltbar? Glaubt man der „ewig-die-Spieler-schützenden FCK-Homepage“, dann ja. Aber: Lieber Tobi, erinnerst du dich an die Aufwärmphasen mit Gerry „Tarzan“ Ehrmann vor jedem Spiel? Fliegen dir nicht genau diese Bälle um die Ohren, im kurzen Eck? Sicherlich war der Schuss sehr stramm geschossen, aber das kurze Eck muss einfach zu sein, wie dies geht, ist dir bekannt.

Schade, dass es heute nicht gepasst hat. Für mich persönlich die zweite Aktion, die zu einem Gegentreffer am heutigen Tage führte – wobei man Sippel zu Gute halten muss, dass er in der 83. Minute hervorragend gegen den auf ihn zustürmenden Cissé klärte, sonst wäre das 3:1 gefallen. Der FCK wirkte nach dem Rückstand wie gelähmt, die Freiburger dominierten die Partie in allen Belangen, verwalteten den Vorsprung ohne dabei auf den entscheidenden dritten Treffer zu gehen. Dies birgt zwangsläufig die Gefahr, dass der Gegner wieder erstarkt und seinerseits den Ausgleichstreffer zu erzielen versucht. So wechselte Trainer Kurz in der 72. Minute gleich doppelt: Hoffer für den angeschlagenen Ilicevic, Nemec für den emsigen, leider erfolglosen Walch. Das Spiel drehte sich sofort und der FCK bekam wieder etwas Oberwasser. Doch SCF-Keeper Baumann verhinderte gegen Nemec in der 81. Minute den Ausgleich, Pech für den FCK, dass Lakic in der 83. Minute per Kopf nur die Querlatte traf und der Ball von dort auf das Tornetz sprang. Die einzige Chance der Freiburger vereitelte Sippel, wie oben geschrieben, in der 83. Minute. Mit allen Mitteln versuchten die Akteure der Roten Teufel noch den Ausgleich zu erzielen – vergeblich.

Am Ende steht die fünfte Niederlage in Folge in den Geschichtsbüchern des Pfälzer Traditionsvereins. Die Statistik zeigt 60,8% gewonnene Zweikämpfe, 7 Ecken, 17 Torschüsse und 44 Flanken - eigentlich kein schlechter Wert für Bundesliga 1. Alles in allem die Niederlage abermals unglücklich, denn spielerisch waren beide Mannschaften auf Augenhöhe. Ärgerlich, dass gegen einen Mitkonkurrenten um den Abstieg eine solch unnötige Niederlage zustande kam – ein Unentschieden wäre ein kleiner Teilerfolg nach all den negativen Erlebnissen der letzten Wochen gewesen. Trainer Marco Kurz analysierte auf SKY im Interview offen, ehrlich und knallhart: „…wenn wir so weiter spielen, kommen nicht wirklich viele Punkte mehr dazu!“. Es heißt am kommenden Samstag: Auf geht’s zum ersten Abstiegs-Finale der Saison 2010/2011 gegen die ebenfalls desolat gestartete Borussia aus Mönchengladbach. Noch 33 Punkte bis zum Nichtabstieg – ein hartes Stück Arbeit und ohne das derzeit fehlende Glück eine noch schwierigere Mission. Doch… die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

Autor: AstraNick[FI]

Datum: 23.10.2010


 
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